Baumpflegearbeiten gehören zu den risikoreichen Beschäftigungen. Herabstürzende Äste oder umfallende Bäume, Sichtbehinderungen, die Arbeit mit gefährlichen Maschinen, eventuell rutschiger oder unebener Boden, Witterungseinflüsse sowie Lärm und Abgase stellen eine Gefahr dar. Unfälle können aber vermieden werden, wenn die Bestimmungen des Arbeitsschutzes eingehalten werden und die Ausführenden entsprechend ausgebildet sind. In diesem Artikel sollen die Sicherheitsschuhe als wichtiger Bestandteil des Gesamtschutzes unter die Lupe genommen werden.
Wissenswertes über Sicherheitsschuhe
Rechtlich wird zwischen drei Schuhausführungen, den Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen unterscheidet, die jeweils in zwei Klassen eingeteilt werden können:
- Klasse I: Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, hergestellt nach herkömmlichen Schuhfertigungsmethoden (z. B. Lederschuhe),
- Klasse II: Schuhe vollständig geformt oder vulkanisiert (Gummistiefel, Polymerstiefel – z. B. aus Polyurethan [PUR] – für den Nassbereich).
Ganz unabhängig von ihrer Zuordnung zur Klasse I oder II werden an alle drei Schuharten die gleichen Sicherheitsgrundanforderungen an Obermaterial, Futter, Lasche, Brand und Laufsohle und den kompletten Schuh gestellt. Dabei hilft die Kennzeichnungsnorm nach DIN EN ISO 20345 dabei zu erkennen, um welche Kategorie es sich bei einem Sicherheitsschuh handelt, was in der folgenden Übersicht zusammengefasst ist:
Kategorie | Grundanforderung | Zusatzanforderung |
S B | I oder II | |
S 1 | I | Geschlossener Fersenbereich, Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich |
S 2 | I | Wie S 1, zusätzlich: Wasserdurchtritt, Wasseraufnahme |
S 3 | I | Wie S 2, zusätzlich: Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle |
S 4 | II | Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich |
S 5 | II | Wie S 4, zusätzlich: Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle |
Abbildung 1: Kennzeichnungssystem von Sicherheitsschuhen nach DIN EN ISO 20345
Der Sicherheitsschuh für Baumpflegearbeiten: was es bei der Auswahl zu beachten gibt
Für Baumpflegearbeiten werden generell Schuhe der Klasse S 3 verwendet, da damit gerechnet wird, dass der Arbeiter in spitze bzw. scharfkantige Gegenstände treten oder ausrutschen könnte. Bei Arbeiten in besonders feuchten Bereichen wird sogar ein Schuh der Klasse S 4 empfohlen, da dieser komplett wasserdicht ist. Gute Sicherheitsschuhe verfügen zusätzlich über eine Wärme- und Kälteisolierung, auch wenn diese kein Muss laut der gesetzlichen Vorschrift ist. Bequeme und hochwertige Sicherheitsschuhe, die den Anforderungen nach DIN EN ISO 20345 entsprechen, findet man schnell und einfach per Mausklick auf www.contorion.de.
Schnittschutzschuhe für den Einsatz von Kettensägen
Weil manche Baumarbeiten besonders gefährlich sein können, werden in diesem Bereich an die Sicherheitsschuhe besondere Anforderungen gestellt. Die sogenannten Schnittschutzschuhe oder Schnittschutzstiefel werden nach der EG-Richtlinie 89/686/EWG der Kategorie II zugeordnet und gemäß DIN EN 345 und 344 Teil 2 in folgende Schnittschutzklassen eingeteilt:
- Schutzklasse 1 (entspricht 20 m/s Kettengeschwindigkeit)
- Schutzklasse 2 (entspricht 24 m/s Kettengeschwindigkeit)
- Schutzklasse 3 (entspricht 28 m/s Kettengeschwindigkeit)
- Schutzklasse 4 (entspricht 32 m/s Kettengeschwindigkeit)
So weisen diese Schuhe einen besonderen Schutz gegen Kettensägenschnitte auf, vor allem dadurch, dass sie eine Schaftlänge von mindestens 19,5 cm sowie eine griffige Sohle, eine Zehenschutzkappe und einen Knöchelschutz besitzen müssen.